Eine Kabeltrommel ist eine sehr nützliche Sache und wird von vielen Menschen gerne verwendet. Kabeltrommeln gibt es in unterschiedlichen Ausführungen.
Braucht man Strom und ist die Entfernung zur nächsten Steckdose zu weit, überbrückt man diese Distanz einfach mit einer Kabeltrommel. Wenn man das Verlängerungskabel nicht mehr benötigt, ist es schnell wieder aufgerollt.
Es gibt allerdings einige Dinge, die Sie beim Umgang mit einer Kabeltrommel beachten sollten. Bei falschem Umgang mit diesm hilfreichen Teil, kann es schnell zu Problemen kommen, oder gar gefährlich werden.
Viele Nutzer einer Kabeltrommel wickeln oft nur so viel Kabel ab, wie Sie momentan benötigen. Das ist grundverkehrt und kann im schlimmsten Fall sogar zu einem Brand führen !
Hängt an der Kabeltrommel nur ein Radio, oder ein Lampe mit wenig Watt dran, besteht keine Gefahr. Wenn Sie allerdings starke Stromabnehmer wie Elektro-Rasenmäher, Häcksler, Schlagbohrmaschine, Fön, etc. dran hängen, kann es Probleme geben, oder unter Umständen sogar gefährlich werden. Das gleiche gilt auch, wenn Sie mehre Geräte gleichzeitig über die Kabeltrommel anstecken und betreiben.
Ein aufgerolltes Kabel produziert ein Magnetfeld. Dieses Magnetfeld wirkt wie ein elektrischer Widerstand. Zum einen kann es passieren, daß das angeschlossene Gerät gar nicht anläuft, wenn zum Beispiel von einer 50 Meter Kabeltrommel nur wenige Meter abgewickelt werden, weil der Widerstand zu hoch ist. Ein weiterer Nebeneffekt kann auch sein, daß wenn Sie die Kabeltrommel nicht ganz abrollen, daß das Kabel so heiß wird, daß es durchschmort und Ihnen die Kabeltrommel in Flammen aufgeht.
Wird der elektrische Widerstand höher, versucht das betreffende Gerät mehr Strom zu ziehen um den Verlust auszugleichen. Das kann im schlimmsten Fall dazu führen, daß auch der Motor des angeschlossenen Geräts durchbrennt.
Gleiches kann auch passieren, wenn das Kabel der Kabeltrommel, oder des Verlängerungskabels zu lang ist, oder der Querschnitt des Kabels zu gering ist. Richtig problematisch wird es mit Sicherheit, wenn beides der Fall ist.
Je geringer der Kabelquerschnitt ist, desto höher ist der Widerstand, bzw. desto weniger Strom kommt am anderen Ende des Kabels an (einfach erklärt). Elektrokabel die länger als 15, oder 20 Meter sind, sollten am Besten immer einen Querschnitt von 2,5 mm² haben. Vor allem dann, wenn starke Stromabnehmer dran angeschlossen werden.
Am besten immer nur so viel an Kabel verwenden, wie Sie auch wirklich brauchen. Unnötig mehr Kabel (egal ob Verlängerungskabel, oder Kabeltrommel) belastet den Elektromotor, kostet mehr Strom und kann unerwartete Folgen haben. Es empfielt sich immer verschiedene Kabellängen zuhause zu haben.
Hier mal zwei Fälle aus der Praxis, an denen deutlich wird, daß der Umgang mit einer Kabeltrommel nicht immer unproblematisch ist.
Beispiel 1:
Eine Dame kam zu uns mit Ihrem Elektromäher, weil der angeblich nicht läuft. Wir steckten den Mäher an und siehe da, bei uns lief der Mäher. Sie fuhr nach Hause und rief ca. eine halbe Stunde später wieder an und sagte, daß der Mäher bei Ihr wieder nicht funktioniert. Wir baten Sie nochmals zu uns zu kommen.
Sie kam kurz darauf wieder. Mäher an der Steckdose mit einem 5 Meter-Verlängerungskabel eingesteckt – er lief. Sie fuhr wieder nach Hause und konnte es nicht glauben.
Gleiches Spiel wieder – Sie rief erneut an, weil der Mäher bei Ihr nicht lief. Wir baten Sie nun auch das Verlängerungskabel mitzubringen wenn Sie wieder zu uns kommt. Bei uns angekommen zeigte Sie uns Ihr Verlängerungskabel. Es war kein Verlängerungskabel, sondern eine 50 Meter Kabeltrommel. Wir steckten Ihren Mäher mit 1500 Watt an der Trommel an und es kam wie es kommen mußte. Der Mäher lief nicht an. Erst als wir die Kabeltrommel komplett ausgerollt haben lief der Mäher. Grund dafür war das Magnetfeld, daß das aufgerollte Kabel produziert hat. Der Widerstand war für den Mäher zu hoch.
Beispiel 2:
Als ich noch unverheiratet war ging ich mit meiner Freundin damals abends an einem heißen Sommerabend weg. Wir merkten zu spät, daß ein Gewitter schon in vollem Gange war. Ich hatte damals eine Mansardenwohnung. Das Dachfenster in der Küche war auf Grund der Hitze gekippt, als wir das Haus verließen. Als wir wieder nach Hause kamen, stand die Küche unter Wasser, weil es mir durch das offene Fenster reingeregnet hat. Viele teure Kochbücher die auf der Arbeitsplatte unterm Fenster standen, waren total durchnäßt.
Als wir alles trockengelegt hatten, setzten wir uns noch in der Nacht ins Eßzimmer und föhnten mit zwei Föns die Kochbücher trocken. Beide Föns um die 1800 Watt. Beide steckten wir an einer Kunststoffkabeltrommel an. Ca. 2 Meter Kabel rollten wir von der Trommel ab. Etwa 15 Meter Kabel verblieben aufgerollt auf der Kabeltrommel. Nach ca. 20 Minuten föhnen wurde es auf einmal finster in der Wohnung, weil die die Sicherung rausgeflogen war und hinter uns brannte die Kabeltrommel. Diese hatte uns gleich ein ordentliches Loch in den Teppichbelag gebrannt.
Das Stück Kabel daß wir von der Kabeltrommel abgerollt hatten, war so heiß, daß man es nicht mehr anfassen konnte. Grund: Zu hoher Widerstand, weil der Querschnitt des Kabels zu dünn war, zwei starke Stromabnehmer dran hingen und weil das Kabel nicht vollständig abgerollt wurde.
Leider wußte ich damals noch nicht was ich heute weiß.
Schaden macht klug !
Lassen Sie es nicht so weit kommen. Das alles kann vermieden werden, wenn man einige einfache Grundsätze beherzigt. Es schadet nicht, wenn Sie auch mal in die Bedienungsanleitung Ihrer Geräte schauen und nachlesen, was der Hersteller für maximale Kabellängen empfielt. So sind Sie auf der sicheren Seite.
14 Kommentare
Handelt es sich bei einer Kabeltrommel nicht um eine bifilar gewickelte Spule?
D.h. der Hinleiter ist parallel zum Rückleiter gewickelt und hebt dessen induktive Wirkung wieder auf.
Man kann dieses auch mit einem Induktivitätsmessgerät nachmessen.
Bei meiner 50Meter Kabeltrommel ist die Induktivität eines Leiters 900uH. (XL = ca. 0,3 Ohm bei 50Hz)
Wenn ich nun die Steckdose kurzschliesse und an beiden Steckerpolen messe,so habe ich nur noch 5uH.
Ob es sich um eine bifilar gewickelte Spule bei einer Kabeltrommel handelt weiß ich nicht. Tatsache ist nur, dass ein aufgewickeltes Kabel ein Magnetfeld produziert und dieses Magnetfeld dann wie ein elektrischer Widerstand wirkt sobald Strom hindurch fließt.
Grundsätzlich entwickelt ein augfgewickeltes Verlängerungskabek sobald Strom hindurchfließt ein Magnetfeld, das wie ein elektrischer Widerstand wirkt. Dies wirkt sich dann negativ bei der Wärmeentwicklung im Kabel aus, was zum Durchsachmored des Kabels führen kann, wenn die Wärme nach außen im aufgwickelten Zustand nicht weg kann.
Bin jetzt kein gelernter Elektriker, aber zumindest weiß ich von Elektrikern, dass aufgewickelte Kabel ein Magnetfeld produzieren, sobald Strom hindurchfließt. Dieses Magnetfeld wirkt dann wie ein Widerstand.
Scönes Beispiel:
Vor einigen Jahren war eine Dame mit Ihrem Elektro-Rasenmäher der 1000 Watt hatte bei uns, weil dieser angeblich nicht mehr lief. Bei uns angesteckt – lief sofort an. Sie fuhr mit dem Mäher wieder nachhause und rief eine Stunde später wieder an, dass der Mäher bei Ihr wieder nicht geht. Sie kam nochmals und bei uns ging der Mäher. Sie fuhr erneut damit heim und kurze Zeit später rief Sie wieder an ud sagte der Elektromäher funktioniert nicht. Wir baten Sie nun mit dem Mäher auch Ihr Verlängerungskabel mit zu bringen.
Sie kam dann mit Mäher und einer 50 Meter Kabeltrommel. Wir steckten den Mäher an der Kabeltrommel an und siehe da. auch bei uns lief der Mäher gar nicht erst an. Erst als wir die Kabeltrommel auf dem Hof abgewickelt hatten und nochmals einen Startversuch unternommen haben, lief der Mäher.
Grund: Das Magnetfeld das wie ein elektrischer Widerstand wirkte war einfach zu groß. Im abgerollten Zustand ging es problemlos.
Ich kann das nun mit meinem elektrischen Minimalwissen nicht fundiert erklären, aber zumindest weiß ich nun, dass es nicht unproblematisch ist, mit einem aufgewickelten Stromkabel und starken Stromabnehmern zu hantieren.
Das Magnetfeld von Phase und das Magnetfeld vom Nullleiter heben sich auf. Das Kabel erzeugt genauso viel Wärme, wenn es abgewickelt ist. Nur wird diese Wärme besser abgeführt.
Einfach mal bifilarer Widerstand googeln…
Das mit der Wärme ist richtig. Die kann allerdings nicht weg, wenn das Kabel auf der Kabeltrommel aufgerollt bleibt. Wenn dann noch richtig starke Stromabnehmer an dem Kbel hängen, wird das Kebel eh schneller warm, als bei schwachen Stromabnehmern.
Grundsätzlich ist zu sagen – je stärker der Stromabneher, desto wichtiger ist der Querschnitt des Verlänegrungskabels (dicker = besser). Der Querschnitt wird auch umso wichtiger je länger das Verlängerungskabel ist.
Aber grundsätzlich kan man den Tipp schon rausgeben – Kabeltrommel wenn möglich immert ganz abrollen, damit die Wärme die am Kabel entsteht auch weg kann. Ansonsten besteht immer die Gefahr, dass das Kabel durchschmort und die Kabeltrommel zu brennen anfängt.
Heyy toller Beitrag! Bin auf meiner Recherche zu Kabelrollen auf den Beitrag gestossen! Viele Grüsse
danke für das Lob
Bifilar ist das richtige Stichwort. Was da oben bez. Induktivität steht, ist doppelt Quatsch. 1.) Es ist richtig, dass ein stromdurchflossener Leiter ein Magnetfeld erzeugt. Allerdings befinden sich in so einem Kabel zwei Leiter mit entgegengesetzter Stromrichtung, deren Magnetfelder sich somit auslöschen. Also hat so eine Spule kein Magnetfeld und keine Induktivität. 2.) Selbst wenn das so wäre, wäre die Induktivität so klein und die Impedanz Omega L bei 50 Hz so klein, dass das die Impedanz keinen Interessieren würde.
Herr Peter Forthmann, wenn das alles Quatsch ist, erklären Sie mir doch, warum eine Kabeltromme im aufgerollten Zustand, wenn starke Stromabnehmer dran hängen, so heiß wird, dass sie im schlimmsten Fall durchbrennt. Dann erklären Sie mir doch was der Grund ist, dass es zum Beispiel passieren kann, dass ein Elektromäher wenn Er an einer Kabeltrommel angesteckt ist, von der nur ein geringer Teil des Kabels abgerollt ist, unter Umständen nicht zu Laufen anfängt, wenn man ihn einschaltet.
Hallo Herr Söllner,
das Kabel entwickelt aufgerollt genau gleich viel Hitze wie abgerollt. (Die Hitze hängt nur vom Kabelquerschnitt und von der Belastung ab.)
Nur kann im aufgerollten Zustand die Hitze aus dem Inneren der Wicklungen nicht weg und deswegen wird es heiß. Die Isolierung kann schmelzen und ein Kurzschluss entstehen. Im Extremfall wird dadurch die Sicherung ausgelöst.
Abgerollt verteilt sich die Wärme auf 20m-50m und es wird nicht heiß.
Ein Magnetfeld oder eine Spule entstehen nicht. Wenn das Kabel abgerollt funktioniert und aufgerollt nicht, dann ist es kaputt und hat z.B. einen Wackelkontakt.
Viele Grüße
Matthias
Mir hat einmal ein gelernter Elektriker erzählt, dass ein Kabel im aufgerollten Zustand sehr wohl ein Magnetfeld entwickelt, dass wie ein elektrischer Widerstand wirkt. Einmal brachte uns eine Kundschaft einen Sabo Elektromäher der angeblich nicht läuft. Wir steckten den Mäher an und er lief bei uns. Die Kundschaft fuhr wieder nachhause. Kaum zuhause rief Sie erneut an und sagte dass bei Ihr der Mäher wieder nicht lief. Wir sagten zu Ihr, dass Sie wenn Sie nochmal zu uns fährt das Verlängerungskabel mitbringen soll. Die Frau verwendete eine 50 M kabeltrommel bei dem das Kabel einen Querschnitt von 1,5 cm hatte. Im aufgerollten Zustand lief der Mäher nicht an. Ich unterhielt mich dann mit einem Elektriker und der sagte uns, wir sollen einmal die Kabeltrommel komplett abrollen. Das taten wir und siehe da, der Mäher lief bei Verwendung des Verlängerungskabels im abgerollten Zustand. Im aufegrollten Zustand war der Widerstand einfach zu hoch.
Vielen Dank für den Beitrag! Auch wenn ich noch keinen Brand verursacht habe, kann ich mitreden, was Kurzschlüsse bei nicht abgerollten Kabeltrommeln angeht.
Nachdem ich gerade bei einem Kollegen gesehen habe, dass er ein sehr langes Kaltgerätekabel, über das er seinen PC am Strom angeschlossen hat, der Optik wegen zusammen gerollt und mit Kabelbindern fixiert hat, frage ich mich gerade, ob das dargestellte Problem auch hier passieren könnte. Was denken Sie? Bzw. wissen Sie hier mehr?
Letztendlich kommt es immer darauf an, wie viel das angeschlossene Gerät Strom zieht und wie lange es angeschaltet ist. Es spielt auch eine Rolle, wie lang das angeschlossene Verlängerungskabek ist und wie dick der Querschitt des Verlängerungskabels ist. Je länger und je dünner das Kabel ist, desto höher ist der elektrische Widerstand und je höher der Widerstand, desto mehr zieht das angeschlossene Gerät Strom aus der Steckdose. Ich empfehle bei elektrischen Geräten mit viel Watt immer ein Verlängerungskabel mit maximalem Querschnitt und nur ein Kabel zu verwenden, das nicht extrem viel länger ist, als erforderlich.