Immer häufiger kommt es vor, dass Verbraucher bei der Suche nach einem Produkt im Internet auf gefälschte oder frei erfundene Produktests stoßen und auf die Tests herein fallen.
Egal ob Drucker, Stabmixer, Rasenmäher oder Fahrräder – Im Internet wird alles mögliche verglichen und getestet. Zumindest wird einem das auf unzähligen Internetseiten suggeriert. Vielfach haben die Macher das Getestete nie in der Hand gehabt, locken aber Menschen auf Ihre Seite um Geld zu verdienen.
Verbraucherzentralen warnen schon seit längerer Zeit vor diesen angeblichen Tests im Netz und geben Tipps, wie diese Seiten zu erkennen sind.
Dieses Geschäftsmodell mit Produkttests ist simpel und zugleich sehr lukrativ. Nehmen wir einmal an Sie möchten sich einen Hochdruckreiniger kaufen. Sie googeln die Worte Hochdruckreiniger, kaufen, Testsieger oder Test und sofort werden Ihnen massenweise angebliche Testseiten angeboten, wie zum Beispiel netzvergleiche.de, warenberater.de oder klaresieger.de.
Viele dieser Testseiten sehen auf den ersten Blick seriös aus, jedoch auf keiner dieser Seiten finden Sie einen vom Anbieter selbst durchgeführten Test. Für die Betreiber dieser Fake-Portale sind die teils gefälschten und erfundenen Warentests ein einträgliches Geschäft. Die Produkte sind alle mit Links versehen, die Sie wenn Sie darauf klicken gleich auf die Seite vom Amazon leiten, wo Sie das gewünschte Produkt kaufen können. Kaufen Sie dann das Produkt bei Amazon, erhält der Betreiber des Test-Portals eine Provision. Diese Provision kann zwischen einem und 12 Prozent des Netto-Preises betragen.
Mit allen Mitteln der Kunst werden oft die getesteten Produkte in den Himmel gelobt und Empfehlungen aus verschiedenen Quellen geschickt miteinander kombiniert und somit der Eindruck erweckt, als seien Sie tatsächlich vom Betreiber des Portals oder von Stiftung Warentest geprüft worden. Manche dieser Macher sind sogar so dreist und verwenden für Ihre gefälschten Tests sogar die Logos renommierter Testinstitute, obwohl diese gar nichts von diesen Tests wußten oder nur im Entferntesten etwas mit den Tests zu tun hatten.
Viele Fake-Testportale schrecken vor nichts zurück !
Fake-Testportale gehen sogar soweit, dass ein in Wahrheit mangelhaft oder ungenügend getestetes Produkt mit einer Top-Bewertung aufgeführt wird. Dass der auf den ersten Blick hochwertige Kindersitz schwere Sicherheitsmängel aufweist oder Giftstoffe absondert, wird gezielt verschleiert. Eines ist klar: Die Grenzen der Legalität überschreiten die Betreiber gleich in mehrfacher Hinsicht, da Sie sowohl gegen das Wettbewerbs-, Urheber- und häufig auch Markenrecht verstoßen.
Auch Zeitungen bieten Tests mit Links an.
Dass man mit Produkttest einfach Geld verdienen kann haben auch Zeitungsverlage bemerkt und sind auf diesen Zug aufgesprungen. Auf „Stern, Bild; Focus oder auch der Frankfurter Allgemeinen“ finden Sie immer häufiger auch Test die verlinkt sind mit Amazon. In der Regel vertrauen die Menschen diesen Zeitungsverlagen. Doch auch hier fällt auf, dass sich diese Tests oft mit denen auf anderen Plattformen sehr stark in Inhalt und Ergebnis ähneln.
Da diese Warentest auch bei Verlagen ein einbringliches Geschäftsmodell geworden sind, muss man auch hier genau hinschauen was da eigentlich getan wurde.
Da Testinstitute wie Stiftung Warentest viel Geld von den Herstellern verlangen für die durchgeführten Tests, gehen in der Gartengeräte-Branche seit längerer Zeit diverse Hersteller einen anderem Weg, um auf die Qualität Ihrer Produkte aufmerksam machen wollen.
Diverse Gartengeräte-Hersteller bieten Ihren Händlern Testgeräte an, die die Händler günstiger als sonst einkaufen können. So haben Kunden die Möglichkeit einmal das eine oder andere Gerät selbst in die Hand zu nehmen und ausgiebig vor dem Kauf zu testen, statt sich mühsam über das Internet schlau zu machen.
Egal was man über das gewünschte Produkt im Internet gelesen hat, ein selbst durchgeführter Test des gewünschten Produkts hat deutlich mehr Aussagekraft.
FAZIT: Bei vielen dieser Testportale steht das wirtschaftliche Interesse des Seitenbetreibers ganz klar im Vordergrund. Es geht nur darum Sie zum Klick auf den Bestellbutton zu verführen. Viele dieser Betreiber dieser Portale schrecken auch nicht davor zurück, Ihnen die wahren Qualitäten der Produkte vorzuenthalten oder besser zu bewerten, als sie tatsächlich sind.
