In Zeiten wie diesen, in denen die Energiekosten aus dem Ruder laufen und auch alles andere immer teurer wird, greifen immer mehr Leute zu Billig-Produkten. Das ist grundsätzlich nachvollziehbar, aber nicht in allen Bereichen wirklich klug.
Gerade wenn es sich um technische Produkte wie zum Beispiel um Motor-Gartengeräte handelt, dann kann der Billig-Kauf ganz schnell zum Reinfall werden. Vor allem dann, wenn man von der Materie wenig Ahnung hat und selbst an dem betreffenden Gerät nichts selbst reparieren kann. Und selbst wenn man das könnte, wo bekommt man die benötigten Ersatzteile her?
Immer mehr Leute laufen lustig drauf los und kaufen sich Ihre Motor-Gartengeräte beim Discounter, im Baumarkt, oder bestellen sich das gewünschte Produkt im Internet, weil es so bequem ist und weil es einem augenscheinlich günstig erscheint. Diese Leute machen sich meist wenig Gedanken darüber, ob das gekaufte Gerät überhaupt den Bedürfnissen und Anforderungen gerecht wird und vertrauen blind darauf, dass das was im Discounter-Prospekt oder auf der Verpackung des Geräts steht der Realität entspricht.
Nur so als Tipp: Der Verkäufer im Baumarkt, der selbst einem Eskimo einen Kühlschrank verkaufen würde, hat meist genauso wenig Ahnung von dem Produkt als der Kunde selbst.
Sehr oft ist der Preis der wichtigste Faktor beim Gartengeräte-Kauf. Kaum jemand macht sich die Mühe und fragt mal nach, wer das Gerät herstellt und wer es bei einem Defekt reparieren kann oder von wem man Verschleiß- und Ersatzteile bekommt. Bei Motor-Gartengeräten die um die 100 € oder weit darunter kosten, denken sich viele, die Garantiezeit wird das Gerät schon überstehen.
Man vergißt aber allzu gerne, dass man bei Defekten oder Mängeln innerhalb der Garantiezeit in der Regel die Ware wieder dort hin bringen muss wo sie gekauft wurde. Das kostet Zeit, Geld und sehr oft auch viel Geduld, bis man sein defektes Gerät wieder repariert zurück bekommt, wenn der Baumarkt oder der Discounter das Gerät zum Hersteller oder an eine zentrale Stelle schickt, die im Auftrag der Baumärkte oder Discounter die Geräte reparieren. In der Hauptsaison können da mehrere Wochen oder sogar Monate vergehen, bis man das betreffende Gerät wieder zurück erhält.
Wenn der Rasenmäher oder der Rasentrimmer eingeschickt wurde, der Rasen aber während dieser Wartezeit munter weiter wächst, kann man sich durchaus vorstellen, dass Kunden dann nicht selten sehr frustriert sind und vor einem Problem stehen, wenn kein Ersatzgerät zur Verfügung steht.
Bei Gartengeräten die online gekauft wurden ist es meist noch viel ärgerlicher bei Defekten. Vor allem dann, wenn es sich um große und schwere Geräte handelt, wie zum Beispiel um einen Rasenmäher.
Eine Person hat bei uns im September 2023 angerufen und gefragt ob wir eine Garantie-Reparatur bei einem SABO Rasenmäher machen. Vermutlich hat sich der Anrufer online schlau gemacht, wo es einen Service-Partner in der Region für SABO-Geräte gibt. Es kann aber auch sein, dass die Person sich vor dem Kauf des Mähers bei uns erkundigt hat, wieviel der Rasenmäher bei uns kostet. Wir fragten den Kunden wo Er den Mäher gekauft hat? Er sagte bei einem Online-Händler in Hannover. Draufhin machten wir Ihn darauf aufmerksam, dass Er dann den Mäher nach Hannover schicken muss zur Reparatur.
Auch wenn es sich um hochwertige Markengeräte handelt, werden Sie kaum Händler finden, die für Online-Händler bei Problemen mit den Geräten die Kohlen aus dem Feuer holen. Sie denken sich jetzt bestimmt, der Service-Partner verdient doch an der Reparatur auch etwas. Warum werden dann trotzdem oft Reparaturen bei fremdgekauften Geräten abgelehnt? Das ist schnell erklärt.
Firmen wie zum Beispiel STIHL, SABO oder HONDA (man könnte noch mehr aufzählen) zahlen in der Regel bei Garantiefällen pro Stunde nur einen Pauschalbetrag. Diese Pauschale liegt oft deutlich niedriger als der übliche Stundenlohn in der Region. Je nach Defekt setzt sich die zu vergütende Reparaturzeit dann in der Regel für den Austausch diverser Teile auch aus festgelegten Richtzeiten dafür zusammen.
Unabhängig davon ob der Händler länger für die Reparatur braucht, weil es Schwierigkeiten beim Zerlegen des Geräts gibt, oder weil Er das betreffende Gerät zum ersten Mal zerlegen muss – der Hersteller zahlt nur eine Pauschale.
Wenn der Händler mit angeschlossener Werkstatt nun Garantie-Reparaturen ausführt, verdient Er zum Teil deutlich weniger als wie wenn Er reguläre Reparaturen ausführt. Dass sich Service-Partner nicht um Garantie-Reparaturen reißen, wenn Sie im Vergleich zu normalen Reparaturen dabei Geld verschenken und noch dazu genügend Arbeit im Haus haben von Kunden, die beim Kauf des Geräts den Händler etwas verdienen haben lassen, dann denke ich kann man verstehen, dass Service-Partner Garantie-Reparaturen von fremdgekauften Geräten ablehnen.
Wenn man keine Werkstatt in der Region findet, die einem das defekte Gartengerät repariert, bleiben nur 3 Möglichgkeiten. Defektes Gerät entsorgen, selbst Hand anlegen oder das Gerät dort hin bringen oder hin schicken wo es gekauft wurde.
Frage dazu: Wer hebt sich schon nach dem Kauf einen großen Rasenmäherkarton auf? Vermutlich so gut wie niemand.
So ein Rasenmäher muss dann wieder mühsam so weit zerlegt werden, dass er in einen Karton passt. Davor muss bei einem Benzin-Mäher auch noch das Motoröl und der Sprit aus dem Gerät entfernt werden, um den Karton überhaupt versenden zu können. Nicht selten zahlt der Kunde auch vorab die Frachtkosten, die Er im Garantiefall erstattet bekommt.
Sollte sich herausstellen, dass der Defekt durch Fehlbedienung oder verkehrte Montage des Geräts enstanden ist, dann trägt der Kunde nicht nur die Reparaturkosten, sonder auch die Kosten für den Versand.
„Jeden Menschen ist das Hemd näher als die Hose“.
Leute die Ihre Geräte bei uns gekauft haben, warten grundsätzlich bei Reparaturen weniger lang, als Kunden die Ihr Gerät im Baumarkt, beim Discounter oder über das Internet gekauft haben. Kunden die Ihre Geräte bei uns kaufen, werden selbstverständlich bevorzugt behandelt. Dies ist nur fair gegenüber den Kunden, die uns beim Kauf Ihres Geräts etwas verdienen haben lassen.
Gerade wenn in der Hauptsaison sich die Geräte zur Wartung oder für eine Reparatur stauen, weil jeden Tag mehr Geräte abgegeben werden als man bearbeiten kann, kann es durchaus vorkommen, dass man bei dem fremdgekauften Gerät schon mal länger darauf warten muss, bis man es repariert zurück bekommt. Darüber sollte sich jeder im Klaren sein.
Wenn immer nur der güsntigste Preis beim Kauf des Gartengeräts entscheidend ist und wem Service nichts wert ist, der soll weiter seine Gartengeräte im Internet, Baumarkt oder beim Discounter kaufen.
Wer allerdings schon beim Kauf seines Gartengeräts weiter denkt, der kauft dort wo einem bei Problemen und Defekten weiter geholfen wird. Das ist nicht nur klug, sondern schont oft auf längere Sicht auch den Geldbeutel, wenn man bei Defekten nicht immer sofort das betreffende Gerät entsorgen muss, weil man keine Ersatzteile dafür auftreibt und man es selbst nicht reparieren kann.
