Vertikutieren ist gut für Ihren Rasen. Der richtige Zeitpunkt ist allerdings für das bestmögliche Ergebnis entscheidend. Zu frühes vertikutieren ist unklug !
Sobald es keine Nachtfröste mehr gibt und die ersten kräftigen Sonnenstrahlen den Boden erwärmen, geht es vielerorts in den Gärten schon wieder rund. Viele Hobbygärtner vertikutieren dann schon wieder Ihren geliebten Rasen.
Wer glaubt, daß dies der beste Zeitpunkt ist, der irrt gewaltig. Bevor ich darauf eingehe warum zu frühes vertikutieren nicht schlau ist, erst einmal die Erklärung, was beim Vertikutieren überhaupt passiert.
Beim Vertikutieren wird nicht nur die Bodenstruktur geöffnet, damit wieder besser und schneller Nährstoffe in den Boden eindringen können, sondern auch abgestorbenes Gras, Moos und Rasenfilz wird dadurch entfernt. Der Haupteffekt ist allerdings ein anderer.
Beim Vertikutieren wird vor allem gesundes Graswurzelwerk angeritzt und wieder zu neuem Austreiben angeregt. Das heißt, nach dem Vertikutieren wird der Rasen allmählich wieder dichter.
Dieser Effekt verpufft natürlich, wenn die Tagestemperaturen noch zu niedrig sind und deswegen der Rasen kaum Wachstum zeigt. Optimales Rasenwachstum findet erst statt, wenn die Tagestemperaturen deutlich im zweistelligen Bereich liegen und es keine Nachtfröste mehr gibt.
Man will es nicht glauben, aber es ist wirklich so, daß Rasen durch die ersten Rasenschnitte eine zusätzliche Aktivierung des Wachtums erfährt. Dann erst macht Vertikutieren wirklich Sinn.
Wenn stark vermooste Rasenflächen mit dem Vertikutierer berarbeitet werden, entstehen oft große Lücken im Rasen, worunter die Optik des Rasens danach etwas leidet. Damit sich die unschönen Lücken wieder schnell schließen, ist Rasenwachstum erforderlich.
Sind die kahlen Stellen im Rasen zu groß, muß evtl auch Rasen nachgesäät werden. Rasen keimt allerings auch erst bei Plusgraden. Erwischt einen Rasenkeimling der Nachtfrost, ist der Keimling tod.
Als abschließendes Fazit kann man nur sagen, daß zu frühes Vertikutieren, Rasendüngen oder das Nachsäen von Rasen nicht klug ist, weil der gewünschte Effekt oft aus bleibt, oder zu lange auf sich warten läßt.
Zu frühes vertikutieren ist unklug !
Die optimale Zeit um zu vertikutieren, den Rasen nach-oder anzusäen, ist von Mitte April bis Ende Mai. In der Regel sind hier keine Nachtfröste mehr zu erwarten und die Tagestemperaturen liegen deutlich im zweistelligen Bereich.
Der beste Zeitpunkt um den Rasen zu düngen, ist gernerell auch immer nach dem Vertikutieren, wenn die Bodenstruktur geöffnet ist.
Man kann übrigens auch getrost im Juni oder Juli noch vertikutieren. Vorraussetzung ist nur, daß der Boden nicht zu trocken ist, weil sich sonst die Vertikutiermesser zu schnell abnützen und der Vertikutierer kaum mit seinen Messern in den Boden kommt, weil dieser zu hart ist. Beim Vertikutieren sollte der Boden immer leicht feucht sein.
Immer wieder erzählen uns Kunden, daß Ihnen der Landschaftsgärtner gesagt hat, daß man gleich im März noch vertikutieren sollte. Als ich mal bei einem Landschaftsgärtner nachgefragt habe, erzählte mir dieser, daß diese Ratschläge gerne gegeben werden, weil man hofft, daß der Kunde nicht selbst vertikutiert, sondern den Auftrag an einen professionellen Gärtner vergibt.
Die meisten Landschaftsgärtner sind allerdings im März noch nicht so ausgelastet als im April oder im Mai. Je weiter die Gartensaison voranschreitet, desto mehr sind viele Landschaftsgärtner mit dem Anlegen von ganzen Gärten beschäftigt. Kurzum, Sie haben dann keine Zeit zum Vertikutieren.
Deßhalb oft der Tipp zeitig im Frühjahr zu vertikutieren. Keinem Menschen käme es in den Sinn, daß der Rat eines Landschaftsgärtners zu frühem Vertikutieren oft mit einem Hintergedanken verbunden ist.
2 Kommentare
Super Beitrag! Vor allem für so Anfänger ohne Grünen Daumen wie mich. Freu mich auf den April und meine erste Vertikutierer Stunde 😛
Es freut mich, daß Ihnen der Beitrag gefällt. Unter der Rubrik Blog (Infos und Ratschläge) finden Sie so Einiges, was Ihnen sonst niemand erzählt.