Der Corona-Virus hat nicht nur Deutschland fest im Griff. Die durch den Virus ausgelöste Corona-Krise beeinträchtigt weltweit das Wirtschaftsgeschehen massiv.
Die Folgen der Krise: Lockdown, Kurzarbeit, Home-Office, Entlassungen und Insolvenzen. Der Virus hat nicht nur hierzulande das Leben verändert.
Mehr Menschen als sonst waren 2020 öfter wegen Kurzarbeit, Home-Office, etc. zuhause. Ein Großteil der Bundesbürger verbrachte dieses Jahr den Urlaub zuhause. Die Zeit wurde vielfach genützt, um etwas umzubauen, zu renovieren oder um den Garten in Schuß zu bringen.
Um diverse Arbeiten verrichten zu können, oder um diese zu erleichtern, wurden weitaus mehr neue Gartengeräte angeschafft, oder in die Jahre gekommene Geräte ersetzt, als die Jahre davor.
Viele Hersteller von Gartengeräten hatten nicht mit einer so enormen Nachfrage gerechnet. Eine Vielzahl von ungünstigen Faktoren haben dazu geführt, dass vereinzelte Produkte nun schon seit Begin der Corona-Krise extrem lange Lieferzeiten haben.
Die Hersteller hatten nicht nur zu kämpfen mit Personalmangel, weil sich viele Arbeitnehmer wegen Verdacht auf Corona krank schreiben ließen, oder weil Sie wirklich infiziert und in Quarantäne waren, sondern auch damit, dass Sie keine oder deutlich weniger Bauteile oder Rohstoffe von Zulieferern bekamen, weil die mit den selben Poblemen zu kämpfen hatten.
Egal ob in Asien, Amerika oder bei uns in Europa – überall das gleiche Bild. Viele Firmen mußten wegen den Auswirkungen der Corona-Krise zeitweise dicht machen, oder konnten mit der gestiegenen Nachfrage nicht mehr Schritt halten. Es kam kaum oder kein Material mehr zur Fertigung an, weil der Lieferverkehr teilweise zum Erliegen kam, Personal ausfiel, Binnengrenzen geschlossen wurden und die Grenzkontrollen verstärkt wurden.
Die Motoristen-Branche (Branche für Garten und Landschaftstechnik) befürchtete Schlimmes, als in Deutschland der Lockdown ausgerufen wurde und Ausgangsbeschränkungen verhängt wurden. Von jetzt auf gleich blieben bei den Forst- und Gartentechnik-Händlern ( und nicht nur da) die Kunden aus. Neugeräte-Bestellungen wurden teilweise sogar storniert, weil man nicht wußte, wie lange das mit dem Lockdown und den Ausgangsbeschränkungen andauert.
Als die Corona-Beschränkungen gelockert wurden und die Ausgangsbeschränkungen weg fielen, stieg auf einmal die Nachfrage nach Neugeräten wie Heckenscheren, Rasenmähern, Motorsägen, Rasentrimmern, etc. so explosionsatig an, dass weder die Hersteller dieser Geräte, noch die Zulieferer diverser Bauteile und Rohstoffe mehr hinterher kamen. Goldgräberstimmung kam bei den Händlen und Herstellern auf.
Diese euphorische Stimmung wurde und wird immer noch stark gebremst, weil man selten etwas was bestellt wurde, von heute auf morgen oder innerhalb weniger Tage bekam und immer noch nicht bekommt.
Man mußte und man muß immer noch auf vereinzelte Produkte Tage oder sogar Wochen warten, bis die Ware eintrifft. Diverse Motorsensen, Rasenmäher, Akku-Geräte haben zum Teil immer noch mehrere Wochen Lieferzeit. In der Spitze beträgt die Lieferzeit bei bestimmten Geräten momentan sogar bis zu 14 Wochen (Stand heute 8. Dez. 2020) Bei benötigten Ersatzteilen kann dies sogar noch länger dauern. Die Vermutung liegt nahe, dass die Hersteller von Geräten bevorzugt mit Teilen beliefert werden. Der Ersatzteilgroßhandel muß sich nun quasi hinten anstellen.
Seit geraumer Zeit hat der Bereich Akku-Technik einen enormen Boom zu verzeichnen. Diese exorbitant gestiegene Nachfrage nach Akku-Geräten und die Probleme die die Corona-Krise mit sich brachte, hat dazu geführt, dass gerade hier die Lieferzeiten sprunghaft angestiegen sind.
Kaum hat der Händker eine Nachricht bekommen, dass die bestellte Ware nun endlich in den nächsten Tagen eintrifft, kommt nicht selten am Tag darauf die Meldung, dass sich der Liefertermin nun doch auf unbestimmte Zeit verzögert.
Der Händler kann aktuell selten eine verbindliche Aussage treffen, wann bestellte Ersatzteile oder auch Neugeräte eintreffen. Sowohl Privatkunden als auch Gewerbliche, wie Landschaftsgärtner, Kommunen, Hausmeisterdienste, etc. können momantan nicht richtig planen. Arbeiten liegen brach, können nicht begonnen werden oder müssen verschoben werden, weil die benötigten Gerätschaften der Händler nicht mehr vorrätig hat und Bestellungen nicht wie erwartet eintreffen. Auch diverse Geräte können nicht zeitnah repariert werden, weil die nötigen Ersatzteile nicht rechtzeitig kommen.
Es sieht so aus, als würde uns die Corona-Krise noch länger beschäftigen und beeinträchtigen. Tag für Tag werden momentan die Corona-Maßnahmen verschärft und die Inzidenzzahlen deuten darauf hin, dass auch wir in Deutschland wieder auf einen erneuten Lockdown zusteuern.
Dies wird unweigerlich zu weiteren Lieferengpässen in vielen Branchen führen. Auch in der Forst-und Gartentechnik-Branche.
Wer also vor hat, sich ein neues Gartengerät zu kaufen, dem kann nur geraten werden, dies rechtzeitig zu tun, damit man das Gerät auch wirklich hat, sobald es benötigt wird. Wer sich für die kommende Gartensaison ein neues Gartengerät (Heckenschere, Laubbläser, Mähroboter, Rasenmäher, etc. …) zulegen möchte, der ist gut beraten dieses wenn möglich jetzt, oder zumindest frühzeitig zu tun, damit man nicht Gefahr läuft, sein benötigtes Gerät erst dann zu bekommen, wenn die Saison schon vorbei ist.
Die Lage im Bereich Forst- und Gartentechnik wird sich was die Lieferfähigkeit anbelangt vermutlich nicht in absehbarer Zeit entspannen. +
Außendienstmitarbeiter verschiedener Hersteller haben uns bei Ihren letzten Besuchen schon vorgewarnt und Frühbezugsaufträge mit den Händlern abgeschlossen. Ob allerdings die jetzt schon für die nächste Saison georderten Geräte und Waren dann auch zum vereinbarten Zeitpunkt eintreffen, steht noch in den Sternen.
Der Handel wird sich auch nicht jetzt das Lager voll knallen, um den Kundenwünschen gerecht zu werden, weil er zum einen meist das nötige Geld und die Lagerkapazität nicht hat und zum anderen sich der Markt so schnell wandelt. Was heute gefragt ist, kann morgen schon zum Ladenhüter werden, weil es schon wieder etwas neues und besseres gibt oder der Trend sich geändert hat.
Natürlich bevorratet sich der Handel mit Waren, für einen gewissen Zeitraum und bestellt in der Regel auch rechtzeitig nach, wenn der Lagervorrat zur Neige geht. Endkunden können aber nicht erwarten, dass sich der Handel mit Waren für ein Jahr im Voraus bevorratet. Auf Kommission bekommt man ja bei den Herstellern keine Ware. Was man geliefert bekommt, muß meist innerhalb von 2 bis 4 Wochen bezahlt werden.
Um nicht in finanzielle Schieflage zu geraten, ist der Handel bedacht, immer nur so viel von gewissen Produkten auf das Lager zu legen, wie er auch in einem absehbaren Zeitraum verkaufen kann. Nachbestellen kann man ja immer. Wenn allerdings die Lieferzeiten für gewisse Produkte so stark schwanken, wie momentan in den Corona-Zeiten, ist es auch für den Handel schwer abzuschätzen, wann der richtige Zeitpunkt ist, seine Bestellung abzuschicken.
Nicht selten kommt es vor, dass man wegen langer Lieferzeiten schon frühzeitig und mehrfach nachbestellt und dann auf einmal der Hersteller doch unerwartet wieder kurzfristig liefern kann. Dann hat man auf einmal so viel auf Lager, dass man nicht weiß wohin mit der Lageware und auf einmal wird ein so großer Posten zur Zahlung fällig, den man nicht eingeplant hat. Dieses Risiko versucht der Handel zu vermeiden und steht deshalb mit dem Großhandel und den Herstellern in regem Kontakt, um da eine Abstimmung und den optimalen Bestellzeitpunkt zu finden. Da man aber selten von Seiten der Großhändler und der Hersteller verbindliche Aussagen bekommt, ist das immer eine Gratwanderung.
Wer jetzt noch kurz vor Jahresende kauft, kann sogar noch der Mehrwertsteueranpassung auf 19 % zuvor kommen und vielfach sogar noch von Winterrabatten profitieren. Man sollte auch nicht vergessen, dass ab 1. Januar 2021 auch noch die CO2 Steuer kommt und auf Grund dessen viele Produkte teurer werden, weil nicht zuletzt die Logistikbranche die gestiegenen Dieselpreise an die Hersteller weiter gibt.